
Der Kongress begann am Montag, dem 5. Mai, und endete am Freitag, dem 9. Mai.
In Oslo ist es üblich, dass der Gewerkschaftskongress eine ganze Woche dauert. Ich hatte das Vergnügen, gemeinsam mit Sandro Entholzer an diesem bedeutenden Ereignis teilzunehmen.

Der Auftakt am Montag wurde mit einer feierlichen Zeremonie begangen. Insgesamt hat der Kongress 315 Delegierte – und jede*r von ihnen hatte das Recht, das Wort auf der Bühne zu ergreifen. Etwa 190 Delegierte meldeten sich zu Wort, wobei jede Wortmeldung auf drei Minuten begrenzt war. Die meisten Reden fanden am Dienstag statt – ein langer Tag, der Berichten zufolge bis ein Uhr nachts andauerte. Dennoch konnten nicht alle Redebeiträge abgeschlossen werden, weshalb die Wortmeldungen am Mittwoch fortgesetzt wurden.

Ein deutlicher Unterschied zu Kongressen, wie wir sie aus Österreich kennen.
Auffallend war auch, wie intensiv sich die norwegische Gewerkschaft mit internationalen Themen auseinandersetzt – insbesondere mit der Situation in der Ukraine und in Palästina. Diese Fragen wurden immer wieder in den Diskussionen aufgegriffen.
Am Donnerstag stand dann die Wahl der neuen Vorsitzenden auf dem Programm. Die Abstimmung verlief überraschend schnell – sie wurde durch Aufstehen und Applaus bestätigt. Im Anschluss an die Wahl gab es eine Feier, an der alle Delegierten sowie zahlreiche Minister*innen teilnahmen. Auch wir hatten die Ehre, bei dieser Veranstaltung dabei zu sein.

Für Sandro und mich war diese Woche äußerst informativ und bereichernd. Wir konnten viele neue Eindrücke gewinnen, haben viel über den Ablauf eines norwegischen Gewerkschaftskongresses gelernt und zahlreiche interessante Gespräche mit Delegierten aus verschiedenen Regionen geführt.
Am Freitag wurden schließlich noch einige letzte Abstimmungen für die kommende vierjährige Periode durchgeführt.
