Die Gewerkschaft USSCG in Podgorica hat mich mit großer Herzlichkeit empfangen. Ich erlebe hier ein äußerst engagiertes und professionelles Team, geprägt von einem starken Sinn für Solidarität und soziale Gerechtigkeit.

Sie setzen sich für einen Sozialstaat nach österreichischem Vorbild ein. Besonders im Bereich des Wohnens fordert die Gewerkschaft von der Regierung konkrete Maßnahmen, die leistbaren Wohnraum schaffen und zugleich durch neue Bauprojekte die Wirtschaft ankurbeln sollen. Der Bau von 20.000 Sozialwohnungen würden den Menschen helfen, Fuß zu fassen.

Ein großes Problem stellt die zunehmende Privatisierung dar – etwa von Stränden oder Wasserquellen. Diese Ressourcen gehören allen und dürfen nicht den Interessen Einzelner überlassen werden. Die Privatisierung ist nicht nur ungerecht, sondern bringt auch gesellschaftliche Nachteile mit sich.
Mit aller Kraft stemmt sich die Gewerkschaft gegen diese Entwicklung. Um die nötige Aufmerksamkeit zu erzeugen und politischen Druck aufzubauen, werden 55.000 Unterschriften gesammelt. Ein ehrgeiziges Ziel in einem kleinen Land wie Montenegro. Im Austausch über Strategien zur Mobilisierung habe ich viele inspirierende Menschen kennengelernt, die mit großem Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit kämpfen.


