Inzwischen bin ich schon ein bisschen angekommen hier in Stockholm – und ich lerne jeden Tag was Neues. In den letzten Tagen habe ich mich vor allem mit den Kollektivverträgen und der Mitgliedsorganisation bei Vision beschäftigt – und ich muss sagen: Es ist spannend, aber auch ganz schön anders als in Österreich.
Kollektivverträge – aber anders
In Schweden gibt es zwar auch Kollektivverträge, aber sie funktionieren oft anders als bei uns. Die Gewerkschaft Vision verhandelt viele davon – zum Beispiel für Beschäftigte in Gemeinden, Städten oder im Gesundheitsbereich. Die Lohnerhöhungen sind meistens nicht fix für alle gleich, sondern werden individuell oder im Betrieb ausgehandelt. Das kann Vorteile bringen – aber auch Unsicherheit, vor allem wenn man neu ist oder erst wenig Erfahrung hat.
Mitglied sein bei Vision – da steckt viel drin
Was ich wirklich stark finde: Als Mitglied bei Vision bekommt man nicht nur rechtlichen Beistand oder Unterstützung im Job, sondern auch viele Vergünstigungen und Versicherungen. Zum Beispiel gibt’s eine Einkommensversicherung, die einspringt, wenn man den Job verliert. Und viele Angebote für junge Leute – von Beratungen bis zu Events. Man merkt: Vision will wirklich für die Mitglieder da sein.
Gedanken zum Leben in Schweden
Je länger ich hier bin, desto mehr denke ich auch darüber nach, wie teuer das Leben in Stockholm eigentlich ist. Die Stadt ist wunderschön – aber gerade für Leute, die hierher kommen, um zu arbeiten, kann es echt schwer sein. Die Regeln für Zuzug und Arbeitsaufnahme sind ziemlich streng, und die Lebenshaltungskosten sind hoch. Es ist gar nicht so leicht, hier klarzukommen, wenn man nicht von Anfang an Unterstützung hat.
Auch junge Menschen haben’s nicht ganz einfach. Viele starten erst mit rund 25 ins Berufsleben, was bedeutet, dass es davor oft schwierig ist, einen festen Job zu bekommen oder finanziell unabhängig zu sein. Die Konkurrenz ist groß – und ohne Berufserfahrung oder Beziehungen ist es echt herausfordernd.
Kurztrip nach Malmö – Generation Vision
Vor Kurzem war ich für zwei Tage in Malmö – bei einer Veranstaltung namens „Generation Vision“. Dabei ging es vor allem darum, junge Menschen für die Gewerkschaftsarbeit zu begeistern und ihnen zu zeigen, wie das schwedische Modell funktioniert. Vision hat erklärt, was sie als Gewerkschaft leisten, warum Mitbestimmung so wichtig ist – und wie man junge Leute aktiv einbindet.
Besonders spannend fand ich, wie offen und dialogorientiert das Ganze ablief. Es ging nicht nur um Theorie, sondern auch um echten Austausch: Was brauchen junge Menschen heute? Was erwarten sie sich von einer Gewerkschaft? Und wie kann man das gemeinsam gestalten?
Mein Fazit
Ich lerne viel – nicht nur über Gewerkschaftsarbeit, sondern auch über das Leben. Vision ist echt gut organisiert und denkt stark an die Zukunft. Aber ich sehe auch, wie wichtig es ist, dass niemand allein gelassen wird – egal ob jung, neu im Land oder einfach gerade in einer schwierigen Situation.
Ich bin gespannt, was ich in den nächsten Tage noch mitnehme – und was ich davon nach Österreich mitbringen kann.

